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Hamamelis
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von Holger Konrad |
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Zaubernüsse sind dank winterlich früher Blüte geschätzte Gehölze
im öffentlichen Raum und in Privatgärten. Ihre Sortenvielfalt
ist hingegen meist nicht bekannt neben fünf Wildarten und einer
Artkreuzung gibt es weit über 200 benannte Sorten, mit nicht nur
gelben, orangen bis roten Blüten, sondern sogar in rosa bis violetten
Farbtönen. Auch im Habitus variieren die Sorten, so daß sich sowohl
baumartige als auch zwergige Formen finden.
Die noch recht junge Geschichte der Hamamelis in Europa begann erst gegen 1850. Heimisch sind die Zaubernüsse
in Nordamerika und Asien, wobei die amerikanischen Wildarten das
größere Verbreitungsgebiet haben. So unterschiedlich wie ihre
Herkunftsgebiete sind auch die Merkmale der Pflanzen und damit
ihr Zierwert. Während die beiden asiatischen Arten H. mollis und H. japonica eher größere Einzelblüten mit guter Fernwirkung und einem angenehmen
Duft entwickeln, kommen die drei amerikanischen Arten H. vernalis, H. virginiana und H. macrophylla mit dezenter Blütenfarbe und einer nur sehr geringen Blütengröße
eher unscheinbar und bescheiden daher, was sie durch einen betörenden
Duft ausgleichen. Doch ausgerechnet die Letzteren fanden als erste
den Weg nach Europa dank ihres offizinellen Nutzens. Siedler
lernten von den indigenen Völkern Nordamerikas die Herstellung
von Hamamelisextrakten und ihre Verwendung in der Wundbehandlung
und bei Hauterkrankungen. Auch heute ist Hamamelis noch in vielen homöopathischen Mitteln und Hautsalben enthalten.
Erst um 1870 erreichte die erste der asiatischen Arten, die aus
Zentralchina stammende H. mollis, Europa, wo sie in England zur Beobachtung im Coombe Wood Arboretum
gepflanzt wurde. Schnell erkannte man den weit höheren Zierwert
dieser Art und die Gärtner starteten mit der Nachzucht. Noch heute
lassen sich vegetativ, also über Pfropfung, vermehrte Nachfahren
dieser Pflanze finden, die als H. mollis Coombe Wood in gut sortierten botanischen Beständen geführt
werden.
H. mollis bildet große Wildbestände in Wäldern, in direkter Nachbarschaft
zu Ginkgo, Magnolia und Rhododendron. Der Standort im Unterholz schützt sommers wie winters vor Temperaturextremen.
Die Böden sind humos, leicht sauer und gut mit Wasser versorgt.
Ein gutes Erkennungsmerkmal für eine reinerbige H. mollis sind die . . .
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(weiter zu Arten und Varietäten in GRÜNER ANZEIGER 6/2010)
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Zaubernüsse mochte Holger Konrad schon immer gern und machte bereits als Teenager seine ersten
Veredlungen. Einige Jahre später hatte er als junger Baumschuler
bereits 20 Sorten im Angebot, für die er zunächst jedoch keine
Kunden fand. Eingedenk der Erkenntnis, daß man am erfolgreichsten
im Bereich eigener Vorlieben arbeitet, trieb er seine Spezialisierung
auf diese Winterblüher voran und sieht sich heute bestätigt.
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